Senior Member Beiträge: 167 Registriert: 28.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.11.2013 um 13:15 |
|
|
Ich habe jetzt in dem Brauanlagen-Unterforum mal ein wenig zum BM20/50
quergelesen, bin dabei aber nicht so richtig schlau geworden.
Da sich mein Braukollege evtl. für so ein Teil (wohl eher den 50er)
interessiert, habe ich mal ein paar Fragen dazu:
1. Irgendwo habe ich gelesen, dass der Braumeister bei gewissen Brauarten
(bzw. Biersorten) nicht richtig funktioniert, weshalb man die nicht darin
machen könnte. Vielleicht kann dazu jemand etwas schreiben und auch kurz
erklären warum.
2. Kann man beim BM50 auch problemlos 25er Sude fahren oder ist das ein
Gewürge. Es gibt ja wohl ein passendes Malzrohr, die Berichte waren aber
ein wenig zwiespältig.
3. Wie ist denn der Reinigungsaufwand?. Der 50er ist ja schon recht groß
und das Ding stellt man wohl auch nicht einfach mal so auf den Kopfum den
Dreck rauszuschütten.
4. Ist der Brauablauf wie beim Einkocher oder läuft das da etwas anders.
Beim Thema HG/NG habe ich dazu etwas gelesen (aber nicht verstanden). Muß
man Rezepte irgendwie auf den Braumeister umrechnen und geht es da nur um
die Mengenverhältnisse, damit es auf 50l passt (das wäre ja kein
Problem).
Ich muss schon sagen, dass der BM sehr interessant ist und wenn ich mit dem
Einkocher meine Erfahrungen gesammelt habe, wäre das eine super Lösung (der
Kollege kann da nicht so warten:-))
Mir gefällt am Braumeister, dass mit dem Gerät die rein technische Seite
des Brauens in den Hintergrund tritt und man sich vielleicht mehr auf die
Rezepte und das Ergebnis konzentriert.
René
|
|
Posting Freak Beiträge: 1000 Registriert: 7.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.11.2013 um 13:38 |
|
|
Moin Rene,
1. man kann alle Biersorten brauen, vielleicht nicht so effizient aber es
geht.
2. Das geht nur mit ein passendes Malzrohr, ist eigentlich Problemlos
3. Man sollte schon ein Flaschenzug benutzen um das Malzrohr zu entnehmen,
reinigen ist relativ einfach und geht schnell
4. Man nutzt weniger Nachguss, dafür mehr HG.
In Ostfriesland gebe ich regelmäßig Kurse "Brauen mit der Braumeister", da
nutze ich der BM20 aber das Prinzip bleibt gleich, vielleicht wäre das was
für dich
MfG
Simon Bremer ____________________ Offizieller Partner von Speidel, Brouwland, Wyeast und CASTLE Malting,
Weyermann, Fawcett White Labs mehr als 75 verschiedene Malzsorten. http://www.schnapsbrenner.eu
|
|
Junior Member Beiträge: 44 Registriert: 22.10.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.11.2013 um 13:51 |
|
|
Hallo René
ein paar kurze Anworten.... Ausführlicher kann ich gerne in den nächsten
Tagen antworten.
Ich habe mein BM 50 seit einem Jahr und habe etwa 10 Sude hinter mir.
Generell schätze ich die Handhabung, und die Tatsache, dass der BM seine
Aufgabe gut macht, ohne dass ich ständig anwesend sein muss.
Zu den Fragen:
1. Irgendwo habe ich gelesen, dass der Braumeister bei gewissen Brauarten
(bzw. Biersorten) nicht richtig funktioniert, weshalb man die nicht darin
machen könnte. Vielleicht kann dazu jemand etwas schreiben und auch kurz
erklären warum.
Der BM 50 braucht etwa 45 Liter Wasser um die Heizstäbe zu decken. Das
Malzrohr fasst etwa 10 - 13 kg Malz (eher 11 kg). AUs den beiden
Gegebenheiten ergibt sich, dass die Würze nicht beliebig stark gebraut
werden kann. Ich habe ohne Probleme 40 Liter mit 16°P Würze herstellen
können. Ich denke, da ist noch ein bis 2 Plato drin. Andere Nutzer nutzen
die Würze aus dem ersten Brauvorgang und fügen neues Malz hinzu. Dann
berichten sie, dass die Würze weit über 20°P erreichen.
Es gibt so, die Möglichkeit auch ein Barleywine herzustellen, aber man muss
dann ein paar Sachen beachten.
2. Kann man beim BM50 auch problemlos 25er Sude fahren oder ist das ein
Gewürge. Es gibt ja wohl ein passendes Malzrohr, die Berichte waren aber
ein wenig zwiespältig.
Ich habe auch das kleine Malzrohr und habe es auch benutzt. Ich meine, dass
ich etwas weniger als 25 Liter Würze bekommen habe. Das kleineMalzrohr
funktioniert perfekt. Jedoch benutze ich das kleine Malzrohr sehr selten,
bzw wahrscheinlich nicht mehr, da die Arbeit für die doppelte Menge Würze
gleich bleibt.
3. Wie ist denn der Reinigungsaufwand?. Der 50er ist ja schon recht groß
und das Ding stellt man wohl auch nicht einfach mal so auf den Kopfum den
Dreck rauszuschütten.
Im Verhältniss zum Gesamtreinigungsaufwand eines Brautages ist der Aufwand
den Braumeister zu reinigen sehr bescheiden. Ich heize das Reinigungswasser
über den Plattenkühler schon mal vor (Um die Würze zu kühlen), und füge das
alkalische Reinigungsmittel hinzu. Zwei Minuten schrubben und fertig. Nach
etwa jedem 5 Brauvorgang, reinige ich auch noch mit einer säuerlichen
Mittel.
4. Ist der Brauablauf wie beim Einkocher oder läuft das da etwas anders.
Beim Thema HG/NG habe ich dazu etwas gelesen (aber nicht verstanden). Muß
man Rezepte irgendwie auf den Braumeister umrechnen und geht es da nur um
die Mengenverhältnisse, damit es auf 50l passt (das wäre ja kein
Problem).
Wie in Frage 1 geschildert, braucht der BM50 mehr Wasser als der Einkocher,
damit die Heizstäbe bedeckt bleiben. Ich nehme jedes Rezept so wie es
kommt, schaue aber, dass ich 45 - 53 Liter Wasser benutze als Hauptguss.
Der Nachguss verringert sich entsprechend.
Der BM 50 braucht etwa 15 Ampère Strom. Da sind oft spezielle Sicherungen,
Stecker und Verkabelungen notwendig.
Das Malzrohr wiegt ziemlich viel, wenn man es aus der Würze herauszieht.
Ich habe hierfür einen Seilzug an der Decke montiert.
Für den Nachguss erleichtert ein Lidl Einkocher die Arbeit.
Es dampft ziemlich gut wenn man damit braut. Ich braue in der Garage und
habe kein Problem mit dem Dampf, aber im Keller wäre ein Dampfabzug
zwingend notwendig.
Gruss
Anders
|
|
Antwort 2 |
|
Senior Member Beiträge: 167 Registriert: 28.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.11.2013 um 14:02 |
|
|
Jetzt ist mir schon einiges klarer. Die Unterschiede zu anderen Brauanlage
rühren wohl alleine daher, dass man eine gewisse Grundmenge an HG braucht,
damit der BM50 läuft. Und das ist oft mehr, als man normalerweise beim HG
verwenden würde. Beim BM verschiebt man das Verhältnis von HG zu NG in
Richtung HG, wodruch die Stärke der Würze ein wenig beschränkt wird.
Wir schnell (bzw. langesam) heizt den der BM50? 50 Liter wollen
Termperaturmäßig erst einmal bewegt werden.
Wenn ich richtig weiß, gibt es eine Isolierung für den BM. Die müsste dabei
wohl hilfreich sein.
|
|
Antwort 3 |
|
Senior Member Beiträge: 314 Registriert: 6.9.2013 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.11.2013 um 14:14 |
|
|
Die Stärke der Würze wird nicht durch den HG limitiert, sondern durch das
Fassungsvermögen des Malzrohres.
[Editiert am 22.11.2013 um 14:15 von Trisman]
|
|
Antwort 4 |
|
Senior Member Beiträge: 167 Registriert: 28.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.11.2013 um 14:39 |
|
|
O.K, d.h. das Verhältnis Malz/Wasser kann nicht beliebig nach unten
gefahren werden.
Wäre es denn denkbar, dass man reine Wasserverdränger in den Speidel (z.B.
mit Wasser gefüllte und verschölossene Flaschen) mit hineingibt, so dass
man die Füllhöhe erreicht, dabei aber weniger Wasser einsetzen muss? Oder
lassen dies die Platzverhältnisse nicht zu?
|
|
Antwort 5 |
|
Senior Member Beiträge: 101 Registriert: 13.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.11.2013 um 18:55 |
|
|
Zwar keine Antwort auf die letzte Frage, aber noch zwei kurze Anmerkungen.
Einmal zum Verhältnis HG/NG. Das hat jmd. in diesem Forum mal so
kommentiert, dass der BM halt eine Vorderwürzmaschine sei; das hat sich mir
irgendwie eingeprägt. Und dann der Tipp mit dem Flaschenzug, den rate ich
unbedingt zu beherzigen. Selbst bei meinem kleinen BM 20 leidet bei
ungünstigen Hebelverhältnissen sonst schnell der Rücken. Allerdings habe
ich mir inzwischen einen fahrbaren Galgen gebaut, weil der flexibler ist
und zum Bsp. auch das Heben und Versetzen von Gärbottichen in die umgebaute
Kühltruhe erlaubt.
|
|
Antwort 6 |
|
Posting Freak Beiträge: 854 Registriert: 1.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.11.2013 um 20:04 |
|
|
Zitat von Dai, am 22.11.2013 um
14:39 | O.K, d.h. das Verhältnis Malz/Wasser
kann nicht beliebig nach unten gefahren werden.
Wäre es denn denkbar, dass man reine Wasserverdränger in den Speidel (z.B.
mit Wasser gefüllte und verschölossene Flaschen) mit hineingibt, so dass
man die Füllhöhe erreicht, dabei aber weniger Wasser einsetzen muss? Oder
lassen dies die Platzverhältnisse nicht zu? |
"Platzen" werden da höchstens die Flaschen
Im Ernst, wenn man schon das Geld für einen BM50 auf den Tisch legt,
dann kann man sich auch das kleinere Malzrohr dazu kaufen. ____________________ ---
Brauer & Mälzer - Jahrgang 1994
Mediendesigner seit 2000
|
|
Antwort 7 |
|
Senior Member Beiträge: 141 Registriert: 4.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.11.2013 um 20:56 |
|
|
mal eine ganz andere dumme Frage - warum überhaupt nur 25l brauen wenn man
einen BM50 hat? ____________________ ...egal wie schwierig Ihr Leben auch sein mag, es ist immer noch Platz für
ein oder zwei Bier.
|
|
Antwort 8 |
|
Senior Member Beiträge: 152 Registriert: 9.12.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.11.2013 um 23:45 |
|
|
Hallo zusammen
Ich braue mit einem BM50-Clone (Marke Eigenbau) und habe damit nun etwa 45
Sude gefahren. Ohne neues Malz hinzuzufügen, habe ich selber noch nie
gemacht, lässt sich nicht jedes Rezept ohne Reduktion der Ausschlagmenge
brauen: ich habe bei Speidel mal angefragt, das Malzrohr sollte mit max. 13
kg Malz befüllt werden. Beim Überschreiten dieser Menge wird es zusammen
gepresst und kann beim Umwälzen der Würze, durch diese nicht mehr in der
Schwebe gehalten werden. Dies führt unweigerlich zu einer schlechteren
Sudhausausbeute und tieferem Platowert. Es kann sogar sein, dass das Malz
ganz innen im Malzrohr trocken bleibt.
Gruss, Fred
|
|
Antwort 9 |
|
Posting Freak Beiträge: 3929 Registriert: 10.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 23.11.2013 um 02:28 |
|
|
|
|
Antwort 10 |
|
Junior Member Beiträge: 45 Registriert: 17.11.2013 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.11.2013 um 17:21 |
|
|
Hallo Hagen,
ich interessiere mich auch für den BM50 und habe gerade deine komplette
Linkliste nicht nur durchgeklickt, sondern die Beiträge auch gelesen.
Vielen Dank für deine Mühe.
Klaus.
|
|
Antwort 11 |
|
Posting Freak Beiträge: 3929 Registriert: 10.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.11.2013 um 22:02 |
|
|
Moin Klaus,
gerne geschehen!
Bin ja auch BM 50 Eigner und habe mich mit fast wissenschaftlicher Akribie
durch den Wust an Threads durchgearbeitet.
Hieraus kam die Sammlung der meiner Meinung nach ergiebigsten Infos zu
allen Aspekten zum Thema Braumeister
Wäre ja schade, wenn nur ich was von der Arbeit hätte ____________________ Besten Gruß
Hagen
------------------------------
Taumelkäfer Hausbräu - honi soit qui mal y pense!
|
|
Antwort 12 |
|
Senior Member Beiträge: 167 Registriert: 28.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 25.11.2013 um 08:39 |
|
|
@Hagen: Danke für diese umfassende Zusammenstellung. Ich habe schon ein
paar einzelne Threads gelesen und viel über den BM gelernt. Auch wenn es
wohl einzelne Kritikpunkte gibt und man mit dem BM nicht alles fabrizieren
kann, sind die BM-Besitzer wohl durch die Bank sehr zufrieden mit dem
Braugerät. Der Reiz liegt halt in dem sehr kompakten Aufbau. An größeren
Utensilien braucht man noch einen Gärbehälter und das wars.
|
|
Antwort 13 |
|
Posting Freak Beiträge: 3929 Registriert: 10.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 25.11.2013 um 10:29 |
|
|
Moin Dai,
was heißt nicht alles fabrizieren?
Probleme gibt es nur mit Dekoktion und Starkbier.
Bei der Dekoktion kann es halt eine Sauerei geben die Teilmaischen aus dem
Malzrohr abzunehmen und wieder zurück zu geben. Wenn man aufpasst geht das
aber auch. Sollte aber Dickmaische sein. Wenn du über den Hahn nur Würze
zur Dekoktion abnimmst, stimmt das Malz-Wasser-Verhältnis nicht mehr.
Für Starkbier entweder nur die VW verwenden (dütfte dem Geschmack am
zuträglichsten sein), die Würze (HG+NG) entsprechend lange einkochen oder
für größere Mengen normal Würze herstellen und mit dieser einen zweiten Sud
machen.
Letzteres dauert halt länger, aber dafür hast du ja sonst fast keine Arbeit
mit dem BM.
Ich würde - und habe es getan - auf jeden Fall den Hahn austauschen. Der
taugt nicht viel (Dichtung verschiebt sich manchmal beim Öffnen oder
Schließen, dann stehst du da) und die Tülle ist nicht ideal für
Schlauchanschluss.
Ich habe stattdessen ein TC-Einschraubfitting eingebaut mit Scheibenventil.
[Editiert am 25.11.2013 um 10:34 von Hagen]
____________________ Besten Gruß
Hagen
------------------------------
Taumelkäfer Hausbräu - honi soit qui mal y pense!
|
|
Antwort 14 |
|